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Die Rettungsflieger der Luftwaffe 1956 bis 1971
Konzeption – Aufbau – Einsatz
Schriften zur Geschichte der Deutschen Luftwaffe,
Band 9
Autoren: Hans-Werner Ahrens
Herausgeber: Heiner Möllers und Eberhard Birk
Verlag: Carola Hartmann Miles
ISBN: 978-3-945861-93-6
Einband: Softcover
Seitenzahl: 280
Abbildungen: 60 Fotos
Format: 17 x 22 cm
Erschienen: August 2019
Preis: 19,80 €
Verlagsinformationen:
Die in den Aufbaujahren der Luftwaffe eingeführten
Hubschrauber bewährten sich schnell als
unverzichtbares und hochbewegliches Transportmittel
für die gesamte Bundeswehr und darüber hinaus. Schon
in ihren ersten Einsätzen im In- und Ausland
stellten die Besatzungen ihre hohe
Leistungsfähigkeit, ihre Flexibilität und ihr
Improvisationsvermögen unter Beweis. Vor allem aber
leisteten sie frühzeitig im SAR-Dienst und als
Rettungsflieger nicht nur für die Bundeswehr
Unvergleichbares, bevor ab 1971 schrittweise auch
ein ziviles Luftrettungsnetz entstand. Vielen
Deutschen sind die SAR-Flieger (ab 1968 mit der Bell
UH-1D) mit den auffällig in Orange lackierten Türen
zudem der Inbegriff für schnelle Hilfe aus der Luft.
Weiter umfasste ihr Aufgabenspektrum
Verbindungsflüge, Einsätze im Gebirge und über See
sowie Dringlichkeitstransporte von Personal (inkl.
VIP) und Material.
Generalmajor a.D. Hans-Werner Ahrens, erfahrener
Transportluftfahrzeugführer und letzter Kommandeur
des 2010 aufgelösten Lufttransportkommandos, hat
unter Beteiligung zahlreicher Zeitzeugen die
Konzeption und den Aufbau, die
Organisationsstrukturen und Entwicklung der
Hubschrauberverbände und Rettungsstaffeln der
Luftwaffe, wie auch ihre fordernden Einsätze bis
1971, facettenreich und lebendig beschrieben. Er
stellt – wie in seinem Buch „Die Transportflieger
der Luftwaffe 1956 bis 1971“ – die handelnden
Personen dieses wichtigen Dienstteilbereiches der
Luftwaffe anschaulich und gut lesbar in den
Vordergrund. Der umfangreiche Anhang eignet sich
neben den Literaturhinweisen vor allem zum
Nachschlagen von Daten und Fakten aus jener Zeit.
Rezension von Roland Oster:
Das Buch ist eine Chronologie über die Aufbauphase
der Luftwaffe der Bundeswehr.
Aufgrund der umfangreichen Recherchen von
Hans-Werner Ahrens für sein Buch Die
Transportflieger der Luftwaffe 1956 bis 1971 hat der
Verlag sich entschlossen, einen zweiten Band Die
Rettungsflieger der Luftwaffe 1956-1971 heraus zu
geben.
Als Leser erfährt man gleich zu Anfang die
Vorstellungen der Offiziere, die noch von der
Luftwaffe des zweiten Weltkriegs geprägt waren. Es
sollte erst eine Luftwaffe mit Kampfflugzeugen
aufgebaut werden. Erst sehr spät erkannte man die
Notwendigkeit eines Lufttransportkommandos für die
Transportflüge. Da es im Zweiten Weltkrieg so gut
wie keine Hubschrauber gab, taten sich die damaligen
Entscheidungsträger (überwiegend Kriegsgediente) in
den Anfangsjahren der Bundeswehr noch schwer, das
Transportmittel Hubschrauber als notwendig
anzusehen. Hinzu kam die Situation, dass die
Hubschrauber erst in der Entwicklungsphase waren und
über wenig Transportkapazitäten verfügten.
Hans-Werner Ahrens hat sehr akribisch in den
Archiven recherchiert und mit Zeitzeugen gesprochen.
Er beschreibt die militärspezifischen und
bürokratischen Hindernisse der damaligen
Aufbauphase.
Das Buch besteht aus folgenden Hauptkapiteln:
Entwicklungen und Konzeption der Hubschrauber, Erste
Planungen zur Einführung der Hubschrauber ab 1956,
Der Schritt in die Moderne – die Bell UH-1D,
Hubschrauberpersonal, Ausbildung und erste
Erfahrungen im Einsatz, Der Such- und Rettungsdienst
(SAR) – Säule des Einsatzes, Die Luftrettungs- und
Verbindungsstaffeln – der dezentrale Einstieg, Das
Lufttransportkommando (LTKdo), Das
Hubschraubertransportgeschwader 64 Landsberg und
Ahlhorn, Die Flugbereitschaft BMVg (Köln-Bonn/Wahn),
Flugsicherheit – Aufklärung und Prävention,
Zusammenfassung und Ausblick. Ein umfangreicher
Anhang gibt weitere Informationen über Verbände,
Führungspersonal, Bilder und Daten der eingesetzten
Luftfahrzeuge, Einsätze der Hubschrauber im Rahmen
humanitärer Hilfe bis 1971, Genutzte Fliegerhorste,
Lagekarten der Lufttransportverbände und
SAR-Standorte bis 1971, ein Abkürzungsverzeichnis
und ein umfangreiches Quellen- und
Literaturverzeichnis.
Fazit:
Ein sehr interessantes Buch, ja ein Standardwerk das
nicht nur ehemalige und aktive Soldaten der
Luftwaffe interessieren wird. Jeder, der am Aufbau
der Bundeswehr speziell der Einführung von
Hubschraubern interessiert ist, findet hier
Sachverhalte, die noch nie veröffentlicht wurden.
Auch die Leser, die an der Entstehung eines
Luftrettungsdienstes in der Bundesrepublik
Deutschland interessiert sind, erfahren hier noch
nie veröffentlichte Details. Besonders die
Zeitzeugenberichte sind interessant und
verdeutlichen das Improvisationstalent der
Besatzungen.
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