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Hubschrauber im Einsatz –
Die fliegenden Kräne der Interflug
Autor: Günter Krönert
Militärverlag
Eulenspiegel Verlagsgruppe Berlin
ISBN: 978-3-360-02708-5
Einband: broschiert
Seitenzahl: 256
Abbildungen: 147 s/w
Format: 15,1 x 22,2 cm
Erschienen: 2011
Preis: 14.95 €
Verlagsinformationen:
Günter Krönert war etwa 6.000 Stunden in der Luft.
Mit Hubschraubern bauten er und seine Kollegen
Fabriken auf und Brücken ab, sie kalkten Wälder und
drehten Filme, errichteten Seilbahnen im Gebirge und
Wellenbrecher an der Ostsee, sicherten Schornsteine
und hoben Antennen ...
Begonnen hatte alles 1957. Da erhielt die NVA die
ersten Hubschrauber. Es waren sowjetische Mi-4.
Krönert gehörte zu den ersten, die damit flogen.
Zwei Jahre später wechselten Piloten und Maschinen
zur Deutschen Lufthansa der DDR. Daraus wurde der
Bereich Spezialflug unter dem Dach der INTERFLUG.
Nach 33 Jahre flog er dort. Und zwar aus einem
speziellen Beruf, mit dem er Luftfahrtgeschichte
schrieb.
Die hier vorliegende, stark autobiografisch gefärbte
Darstellung über den Spezialflug der Interflug ist
die erste Übersicht ihrer Art. Sie dürfte nicht nur
für Freunde der Luftfahrt von Interesse sein. Denn
die Frage, warum die DDR wohl Weltmeister war mit
den fliegenden Kränen wird auch beantwortet: weil es
nicht genügend Kräne und Hebebühnen im Lande gab.
Das mindert aber keineswegs die herausragenden
Leistungen der Hubschrauberpiloten der Interflug,
denen mit diesem Buch ein Denkmal gesetzt wird.
Autoreninfo:
Günter Krönert, Flugkapitän a. D., saß mehr als
6.000 Stunden in der Glaskanzel. Er ist, wie der
Spezialflug selbst, Geschichte. In seinen 47
Arbeitsbüchern, fünf Flugbüchern und anderen
Unterlagen sind seine mitunter spektakulären
Einsätze im In- und Ausland dokumentiert.
Rezension von Roland Oster:
In diesem Buch beschreibt Günter Krönert Deutsche
Hubschraubergeschichte in der DDR von 1957 bis 1991.
Schon auf den ersten Seiten wird einem klar, daß
hier einer schreibt, was er selbst erlebt hat. Somit
wird das Buch zu einer höchst interessanten und
unterhaltsamen Lektüre, die mit viel Fachwissen
gespickt ist. Der Autor hat während seiner
Dienstzeit russische Hubschrauber der Typen Mi-4,
Mi-8, Mi-10 und Ka-26 geflogen.
Das sehr unterschiedliche Einsatzspektrum umfasste
sowohl militärische auch als zivile Einsätze. Diese
beschreibt er in den folgenden Kapiteln:
Reiten mit einem Mustang - Aufbau der ersten
Hubschraubereinheit bei den Luftstreitkräften der
DDR 1957/58
Die Helfer kamen aus dem Blauen – Einsätze für
Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur 1958/59
Aus der Kaserne in den Keller - Umzug von der
Nationalen Volksarmee zur DDR-Lufthansa
Im Visier der Geodäten - Funktechnische Messflüge
mit der Mi-4 über Brandenburg und Sachsen-Anhalt
1959
»Papa Bravo« auf Schatzsuche - Geophysikalische
Erkundungsflüge für die SDAG Wismut in Thüringen
1959/60
Friedensfahrt mit »Papa Alpha« - Übertragungsflüge
für den Deutschen Fernsehfunk der DDR 1960/61
Weihnachtsmänner an Bord - Werbeflüge für Konsum,
Post, Fernsehen und andere Kunden 1959 bis 1965
Schwingende Außenlasten - Der Beginn des zivilen
Kranflugs bei der DDR-Lufthansa 1959 bis 1961
Absturz in Thüringen - Verlust einer Mi-4 am 8.
Februar 1962
Die Schornsteinflieger - Bewährungsprobe am
Kraftwerk Dresden-Mitte 1963
»Papa Foxtrott« fliegt ein
NeueMaschinen,neueQualifikationen1963-1965
Männer außenbords
Sicherungsflüge an Schornsteinen und Kirchtürmen
1963-1970
Flüge in die Nacht
Erste Rettungsflüge und Ausbildung für Fliegen bei
Dunkelheit 1960-1963
Ein Neukauf an der Wolga
Der Hubschrauber Mi-8 und seine Einsätze 1967-1970
Rothirsch am Haken
Der Ankauf und die Dienste der zweiten Mi-8
1968-1974
Betonschlacht am Berg Solisko
Auslandseinsätze zwischen Riesengebirge und der
Hohen Tatra 1968-1974
Über Gleisen und Bahnhöfen
Kranflughilfe für die Elektrifizierung der Bahn 1967
Alarmstart zum Schneefegen
Unterwegs im Katastrophenwinter 1978/79
Gegen die Flammenfront
Waldbrandbekämpfung in Brandenburg 1983-1992
Mergel als Außenlast
Spezialeinsatz Waldkalkung 1987-1990
Goldtransport
Episoden aus dem fliegerischen Alltag 1964-1970
Tharandt, wo alles begann
Einsatz für die Trinkwasserversorgung von Dresden
1987
Im letzten Kapitel Zur Person – ein Nachwort - Krieg
am Himmel beschreibt der Autor seinen Werdegang zum
Hubschrauberpiloten, der als Wunschtraum eines
Jungen (Jahrgang 1931) nach einigen Umwegen und
Zufällen in Erfüllung ging und nach der
Wiedervereinigung Deutschlands mit 60 Jahren endete.
Mein Fazit: ein unterhaltsames Buch aus dem
interessanten und abwechslungsreichen 30-jährigen
Berufslebens eines Hubschrauberpiloten. Die 14,95 €
sind ihren Preis wert.
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